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Das Obst ist geerntet, das Getreide gedroschen und auch das letzte Maiskorn eingelagert- nach dem langen Sommer und Herbst haben Traktor, Mähdrescher und Co eine Pause verdient. 90 Prozent aller Maschinen werden falsch abgestellt. Die Versicherung zahlt im Schadensfall nicht!

Der Sommer und der Herbst waren intensive Monate für Landwirte. Jetzt, im Oktober, ist der größte Teil der Feldarbeit erledigt. Die Ernte ist eingebracht und sowohl Landwirt als auch Maschine haben sich eine kurze Pause verdient.

Beim Abstellen der landwirtschaftlichen Geräte muss aber Einiges beachtet werden. Rund 90 Prozent aller Traktoren werden falsch abgestellt – nämlich im Stall, auf der Tenne oder neben leicht brennbaren Stoffen.

Versicherung zahlt nicht

Landwirte, die ihren Traktor auf der Tenne abstellen, können im Schadensfall um den Versicherungsschutz fallen.

Der Traktor darf weder auf der Tenne noch im Stall abgestellt werden. Falls das doch der Fall ist und der Traktor einen Brandschaden am Gebäude verursacht, ist die Versicherung leistungsfrei.

Fängt ihre Tenne durch einen Defekt am Traktor Feuer, hilft eine Feuer-Versicherung nicht. Der Schaden wird von der Versicherung nicht getragen. Sie bleiben auf den gesamten Kosten sitzen.

Begründet wird das mit einer Obliegenheitsverletzung. Denn ein Traktor darf niemals in der Nähe von leicht brennbaren Stoffen geparkt werden.

Leicht brennbare Stoffe:

  • Stroh
  • Heu
  • Holz oder Sägespäne
  • Hackschnitzel

traktor-auf-tenne

Sehr vielen Landwirten ist das fachgerechte Abstellen des Traktors nicht bewusst, dass in diesem Fall die Versicherung den Schaden nicht übernimmt. Die Kosten beim Abbrennen des Gebäudes und im schlimmsten Fall auch des Wohngebäudes und Stalls verursacht unvorstellbar hohe Kosten, auf denen Sie sitzen bleiben könnten.

Theorie und Praxis

Was in der Theorie vielleicht sofort einleuchtend klingt, wird in der Praxis leider nur selten umsetzt. In der Hektik des Alltags wird der Traktor schnell dort abgestellt wo Platz ist. Dass leicht brennbare Stoff in der Nähe sind, ist vielen erst bei genauem Hinsehen bewusst.

Oft bleibt der Traktor nach der Arbeit im Stall oder auf der Tenne neben dem Heu stehen. Man braucht ihn am nächsten Tag schließlich gleich wieder. Aber Achtung! Wer so denkt, begeht eine Obliegenheitsverletzung. Derjenige hat sich im Alltag vielleicht täglich ein paar Minuten gespart im Brandfall helfen diese Minuten leider auch nicht.

Denn besonders Heu, Stroh und Holz fangen sehr schnell Feuer. Bis man merkt, dass die Tenne in Flammen steht, ist es meist schon zu spät.

Batterie ausbauen: Nur ein Gerücht?

Traktor in TenneBrauchen Sie Ihren Traktor im Winter nicht können sie ihn geschützt abstellen. Auch auf der Tenne oder im Stall. Voraussetzung ist, dass Sie die Batterie des Traktors ausbauen. – So lautet die weit verbreitete Meinung. Aber Achtung: Für viele Versicherungen reicht das nicht! Sie begründen damit, dass aus dem Traktor auch Flüssigkeiten wie Treibstoff oder Öl auslaufen können.

Sowohl bei Traktoren als auch Autos gilt: Motorisierte Fahrzeuge dürfen nur in einer Garage abgestellt werden. Was bei Autos ganz selbstverständlich ist, ist in der Landwirtschaft oft nicht der Fall. Denn ganz grob gesagt ist eine Garage: gemauert, hat eine Decke aus Beton und keine leicht entzündlichen (feuergefährlichen) Stoffe in der Nähe.

Einige Versicherungen bieten die Möglichkeit den Traktor auf der Tenne gegen eine Mehr-Prämie zu versichern. Aber auch hier gilt Vorsicht. Das Kleingedruckte beinhält Forderungen wie das Anbringen von Feuerschutzplatten auf der Tenne oder andere oft kaum umsetzbare Anordnungen.

Fazit

Stellen Sie Ihren Traktor nicht auf der Tenne oder in der Nähe von leicht brennbaren Stoffen ab! Nehmen Sie sich die wenigen Minuten, um den Traktor fachgerecht zu lagern. So sparen Sie sich im Fall von Feuer viel Ärger und Geld.

Angebote, die Ihren Traktor auf der Tenne versichern, müssen genau gelesen werden. Hier gibt es viele Stolperfallen und Kleingedrucktes.

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie Ihre Maschine richtig geparkt haben? Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin! Wir beraten Sie gerne!

Hofübergabe leicht gemacht und dabei passend versichert

Sie möchten einen Hof übernehmen, Ihre eigenen Idee umsetzen und planen gerade die Hofübergabe? Hier finden Sie die wichtigsten Punkte zu Versicherung und Hofübergabe.

Eine Hofübergabe an den Nachfolger ist ein großer Schritt für beide Landwirte. Der Übergeber muss lernen los zu lassen und Verantwortung abzugeben. Eine Zeit voller Neuerungen und  auch Spannung wartet auf die Beteiligten der Hofübergabe.

Hofübergabe

Eine Hofübergabe muss sorgfältig geplant werden.

Eine Zeit, in der Sie als Übernehmer oder Übergeber auch unbedingt an Ihre landwirtschaftlichen Versicherungen denken sollten. Nicht selten kommt es vor, dass Versicherungen wie die landwirtschaftliche Bündelversicherung  oder die Kfz-Haftpflichtversicherung für die Traktoren nicht mehr an die aktuelle Situation angepasst sind.

Eine Versicherung anpassen, bedeutet übrigens nicht zwingend, dass die Kosten für die Versicherung ab der Hofübergabe steigen. Das Gegenteil kann der Fall sein. Sie können mit denselben oder geringeren Kosten besser abgesichert sein. Denn Versicherungen passen Ihre Angebote laufend an. Die Hofübergabe ist der ideale Zeitpunkt, um einen Blick darauf zu werfen wie man Versicherungskosten sparen kann.

Kostenlose Beratungen zur Hofübergabe gibt es bei der Landwirtschaftskammer. Diese sollten Sie so früh wie möglich in Anspruch nehmen.

Nach der Hofübergabe mithelfen

Wer eine Landwirtschaft hat, weiß wie viel Arbeit das bereiten kann. Man ist für jede helfende Hand dankbar. Aber Achtung: Hilft der jenige, der den Hof übergeben hat weiterhin mit, muss darauf geachtet werden, dass auch er eine passende Versicherungen hat.

Versicherungen für Landwirte

Welche Versicherungen Sie als künftiger Landwirt unbedingt abschließen sollten, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Unter anderem davon, ob Sie Viehhaltung oder Forstwirtschaft betreiben. Auch hier gibt es noch viele Unterpunkte. Denn es macht einen großen Unterschied, ob Sie auf Gemüse spezialisiert sind, das Sie im Glashaus anbauen oder Futterpflanzen wie Mais.

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  • Landwirtschaftliche Haftpflichtversicherung
  • Feuerversicherung
  • Leitungswasserversicherung
  • Sturmschadenversicherung
  • Wahlweise mit  Hochwasser – Überschwemmungen etc.
  • Betriebsunterbrechungsversicherung
  • Elektrogeräteversicherung, Technikversicherung
  • Glasbruchversicherung
  • Haushaltsversicherung
  • Spezielle Agrar Rechtsschutzversicherung
  • Spezielle Maschinenbruchversicherungen für Traktoren, Erntemaschinen etc.
  • Hagelversicherung

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Eine Versicherung, die aufgrund des Klimawandels allerdings für alle Landwirte immer wichtiger wird, ist die Hagelversicherung. Denn als Landwirt ist man oft abhängig von den Launen der Natur. Ernteausfälle können schnell zur Existenzbedrohung werden. Mit einer passenden Hagelversicherung ist zumindest der Ernteausfall gedeckt.

Traktor richtig abstellen

Besondere Achtung gilt, wenn man den Traktor in Objekten (z.B. in Tennen)  mit leicht brennbaren Stoffen abstellt oder aufgrund von Platzmangel abstellen muss. Leicht brennbare Stoffe können auch Stroh oder Heu sein. Denn dafür benötigt man einen besonderen Versicherungsschutz. Anderenfalls übernimmt die Versicherung bei einem Feuer den Schaden nicht.

Wie Sie sehen, gibt es für Landwirte eine Vielzahl an Versicherungen. Und vor allem gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Formulierungen in den Polizzen. Diese müssen ganz genau unter die Lupe genommen werden. Anderenfalls schließen Sie im schlimmsten Fall eine Versicherung ab, die gar nicht zur Ihrer Landwirtschaft passt.

Welche für Ihren Hof sinnvoll sind, kann ich mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch vor Ort klären.

Fotos: despositphotos: budabar & photography33